Die Bedeutung des Selbstmitgefühls

Blog Selbstmitgefuehl Coaching Xperience Annette Bauer
Selbstmitgefühl ist die Fähigkeit, für sich selbst da zu sein. Kristin Neff hat da etwas Beeindruckendes entwickelt.

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Selbstmitgefühl für emotionale Gesundheit

Die Grundidee ist, uns selbst genauso freundlich zu behandeln wie unsere besten Freunde es tun würden. Stell dir vor, du hattest einen schlechten Tag und fühlst dich niedergeschlagen. Was würdest du deinem besten Freund oder deiner besten Freundin in dieser Situation sagen? Genau das ist die Idee hinter Selbstmitgefühl.

Das Besondere an Kristin Neffs Ansatz

Was macht jetzt Kristin Neffs Ansatz aus? Kristin Neff hat ein Programm entwickelt, bei dem wir darauf schauen lernen, was Selbstmitgefühl ist oder sein kann. Sie erläutert Selbstfreundlichkeit und Achtsamkeit, den Umgang mit schwierigen Emotionen und wie wir unser Leben umarmen können.

Es geht darum, Mitgefühl und Freundlichkeit in stressigen oder herausfordernden Situationen zu kultivieren. Nicht einfach, ich weiß.

Wenn du dir selbst erlaubst, liebevoll mit dir umzugehen, kannst du Stress abbauen und dein emotionales Wohlbefinden steigern: Stell dir vor, du machst einen Fehler bei der Arbeit. Anstatt dich selbst zu verurteilen, könntest du sagen: “Okay, das war ein Fehler, aber das passiert jedem mal. Ich kann daraus lernen und mich verbessern.” Das ist Selbstmitgefühl in action!

Kannst du dir vorstellen, wie viel besser dein Leben würde, wenn du liebevoll mit dir umgehst?

Ging doch bisher auch ohne! Also wozu?

Das hört sich vielleicht noch alles sehr abstrakt an. Schauen wir mal drauf, was Selbstmitgefühl im Alltag für dich ausrichten kann, wenn du netter mit dir umgehst. Nehmen wir mal drei spezielle Bereich und dann Situationen im Alltag:

Zur persönlichen Entwicklung

Im Coaching nutzt du Selbstmitgefühl, um deinen inneren Kritiker zu besänftigen und dich auf positive Veränderungen zu konzentrieren. Du hast vielleicht beruflichen Schwierigkeiten und fühlst dich unsicher. Anstatt dich selbst zu kritisieren, könntest du lieb zu dir sein und dir sagen: “Ich habe Zweifel, aber das ist normal. Ich kann mein Selbstvertrauen aufbauen und damit meine beruflichen Ziele stabiler erreichen.” Das hilft dabei, die negativen Denkmuster zu durchbrechen und den Fokus auf konstruktive Veränderungen zu lenken. Das ist eigentlich der schwierigste Teil und mit Selbstmitgefühl besänftigst du sogar den Zweifler.

Auf der Matte

Beim Yoga geht es nicht darum, in die perfekte Pose zu kommen, sondern um deine Verbindung zwischen Körper und Geist. Gut für dich zu sorgen spielt hier eine wichtige Rolle, denn es ermutigt dich, auf deinen Körper zu hören und dich nicht zu überfordern. Ein Beispiel: Stell dir vor, du bist in einem Yogakurs, und alle scheinen die fortgeschrittenen Posen mühelos zu meistern, außer dir. Anstatt frustriert zu sein, könntest du dir sagen: “Mein Körper ist einzigartig, und es ist in Ordnung, dass ich meine eigene Geschwindigkeit habe. Ich genieße die Praxis, so wie sie für mich ist.” Selbstmitgefühl hilft dir, Druck abzubauen und die Yoga-Praxis auf deine dir eigene Weise zu genießen: Das was eben heute gerade passt!

Und zur Heilung?

In der Traumatherapie ist Selbstmitgefühl von entscheidender Bedeutung, da Trauma oft von Selbstverurteilung und Scham begleitet wird. Du könntest schwere traumatische Erfahrungen durchgemacht haben und dir selbst die Schuld dafür geben. Mit einer liebevollen Umgangsweise kannst du dir helfen, einen sicheren Raum für deine Heilung zu schaffen. Dabei unterstützt dich auch deine Therapeutin.

Vielleicht hast du ein Unfall erlebt oder schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, die noch schmerzhaft lange nachwirken. Das könnte ein Trauma sein. Oft fühlen sich Betroffene dazu auch noch (mit)schuldig oder schämen sich dafür. Anstatt sich selbst zu verurteilen, darf hier Selbstmitgefühl geübt und kultiviert werden. Beispielsweise so: “Ich habe schlimme Dinge durchgemacht und verdiene Heilung und Unterstützung.” Selbstmitgefühl ermöglicht es dir, traumatische Erfahrungen anzunehmen und einen Schritt nach dem anderen auf dem Weg zur Heilung zu gehen.

5 alltägliche Beispiele

ÖPNV – ich krieg die Krise!

Du stehst an einer überfüllten U-Bahnstation, und der Zug ist noch voller als erwartet. In einer Situation wie dieser könntest du leicht frustriert oder gestresst sein. Doch mit Selbstmitgefühl kannst du die Dinge anders angehen: Anstatt dich selbst dafür zu kritisieren, dass du den Zug davor verpasst hast, oder dich von den Menschenmassen überwältigen zu lassen, sagst du dir: “Es ist okay, ich habe mein Bestes gegeben. Ich kann die zusätzliche Wartezeit nutzen, um zu entspannen oder etwas zu lesen.” Selbstmitgefühl verwandelt den öffentlichen Nahverkehr von einer stressigen Erfahrung in eine Gelegenheit zur Gelassenheit.

Hohe Kunst in Berlin, ich weiß!

Im Supermarkt: Stress pur!

Du gehst einkaufen und bemerkst du, dass deine Liste vergessen hast. Du könntest dich ärgern und dich selbst dafür verantwortlich machen. Aber stattdessen praktizierst du Selbstmitgefühl. Du sagst zu dir selbst: “Mist, ich habe ein paar Dinge vergessen, aber das kann jedem passieren. Ich kann zurückgehen und sie holen, das ist schließlich kein Weltuntergang.” Mit Selbstmitgefühl wird der Einkaufsbummel weniger stressig, und du kannst die Situation viel leichter bewältigen. Und wenn du entspannter bist, fallen dir auch die Dinge auf der Liste leichter wieder ein.

Der Dialog mit dem*der Partner*in

In einer Diskussion mit deinem Ehepartner können leicht Spannungen entstehen. Anstatt dich selbst zu kritisieren oder in einen Streit zu enden, übst du dich in Selbstmitgefühl. Du erkennst an, dass ihr beide eure eigenen Sichtweisen habt. Anstatt dich oder deinen Partner zu verurteilen, denkst du dir: “Wir sind nunmal Menschen mit unterschiedlichen Ansichten. Ich kann versuchen, einfühlsam zuzuhören. Das wird unsere Beziehung stärken.” Selbstmitgefühl verwandelt Konflikte in Chancen zur Verbindung und verbessert so eure Kommunikation.

Die lieben Kollegen!

Kennst du herausfordernde Kollegen oder hast mit stressigen Projekten zu tun? Anstatt dich davon überwältigen zu lassen oder dich selbst für Fehler zu verurteilen, erlaube dir Selbstmitgefühl. Wenn du einen Fehler machst, sage dir: “Jeder macht Fehler, und das ist eine Gelegenheit, daraus zu lernen.” Wenn du dich von jemandem gestresst fühlst, erinner dich daran, dass jeder seine eigenen Herausforderungen hat, und versucht, glücklich zu sein. Begegne der*dem Kolleg*in mit Empathie. Selbstmitgefühl macht den Arbeitsplatz harmonischer und erlaubt es allen Beteiligten, besser mit Stress umzugehen.

Sei ein Vorbild für die Kleinen

Okay, deine Geduld wird mal wieder auf die Probe gestellt wird: Dein Kind könnte ungezogen sein oder nicht aufhören zu weinen. Anstatt dich selbst zu kritisieren oder frustriert zu sein, nutze Selbstmitgefühl. Du erinnerst dich daran, dass du dein Bestes gibst, denn du machst es so gut du kannst. Wenn dein als Kind schwierig empfindest, sage dir: “Mein Kind hat seine Bedürfnisse, und das ist in Ordnung. Ich kann ruhig bleiben und geduldig sein.” Selbstmitgefühl schafft durch Verständnis eine liebevollere Beziehung zu deinem Kind.

Praktische Tipps für ein erfülltes Leben

Es ist ein starkes Werkzeug zur Bewältigung von stressigen Situationen zu, zum Durchbrechen von negativen Denkmuster und lehrt dich liebevoll, dir selbst mehr Freundlichkeit entgegenzubringen. Dazu braucht es manchmal eine schnelle Intervention, wenn der innere Dialog unfreundlich wird und die Situation hektisch ist. Diese Methode kann dir helfen, dich selbst “in den Arm zu nehmen” und dich zu beruhigen:

  1. Erkenne den negativen Dialog: Zuerst ist es wichtig, sich bewusst zu werden, wenn der innere Dialog unfreundlich oder selbstkritisch wird. Achte auf negative Gedanken oder Selbstvorwürfe.
  2. Stoppe den Gedankenstrom: Wenn du merkst, dass der innere Dialog außer Kontrolle gerät, halte inne und sage einfach mal “Stopp!” Du kannst das wörtlich tun, tief durchatmen und für einen Moment die Augen schließen. Das unterbricht den Gedankenstrom.
  3. Sprich zu dir selbst wie zu einem Freund: Stell dir vor, du sprichst zu einem guten Freund, der in einer ähnlichen Situation ist. Was würdest du ihm sagen, um ihn zu beruhigen und zu unterstützen? Sprich diese beruhigenden Worte nun zu dir selbst. Zum Beispiel: “Hey, das ist in Ordnung. Jeder macht Fehler. Du bist nicht allein, und wir werden eine Lösung finden.”
  4. Berühre dich selbst sanft: Eine physische Berührung kann ebenfalls beruhigend wirken. Lege eine Hand auf dein Herz oder streichle sanft deinen Arm. Das signalisiert deinem Gehirn, dass du für dich selbst da bist und dich unterstützt.
  5. Atme tief ein und aus: Klar, Yoga: Atme bewusst ein paar Mal tief ein und aus. Es hilft, Stress abzubauen und bringt dich in den Moment zurück.
  6. Positive Affirmationen: Verwende positive Selbstaffirmationen, um dich selbst zu stärken. Wiederhole Sätze wie “Ich bin wertvoll und stark” oder “Ich liebe und akzeptiere mich selbst, so wie ich bin.”
  7. Visualisiere Ruhe: Schließe für einen Moment die Augen und stell dir vor, wie du in einer ruhigen und unterstützenden Umgebung bist, sei es am Meer, im Wald oder an einem anderen Ort, der für dich Ruhe symbolisiert.
  8. Bewerte die Situation neu: Frage dich, ob deine selbstkritischen Gedanken wirklich gerechtfertigt sind. Oft neigen wir dazu, uns übermäßig zu kritisieren. Überlege, ob es eine realistischere und freundlichere Sichtweise gibt.

Denk daran, dass Selbstmitgefühl eine Fähigkeit ist, die mit Übung wächst, also sei geduldig mit dir selbst und übe das immer wieder, um die Wirkung nachhaltig zu verstärken.
Was wirst du also beim nächsten Mal tun, wenn dein innerer Dialog unfreundlich ist? Buche gern für einen Austausch einen kostenlosen Zoomcall mit mir: Jetzt buchen!

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Über mich
Annette Bauer, Namaste-Geste
Hallo, ich bin Annette
Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit 30 Jahren eine regelmäßige Yoga-Praxis, der Integrale Ansatz nach Ken Wilber und eine Trauma­therapie-Aus­bild­ung.

In meinem Coaching erfährst du Wertschätzung und erhältst Raum und Zeit, dein Innerstes zu erforschen, um mit Leichtigkeit und Klarheit deine Veränder­ungen umzu­setzen.
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