Nichts verändern hat Vorteile
Bei uns ist es ganz normal, nach Veränderung zu streben und sich selbst zu verbessern. Dabei ist es jedoch umso wichtiger zu begreifen, dass Pausen und Innehalten, also etwas, dass du vielleicht als Stillstand erlebst, keine Fehler sind.
Beim Lernen nennt man es beispielsweise Plateauphase und beim Sport Erholungsphase. Du bist ein komplexes, fein abgestimmtes System, dass nicht nur vorwärts preschen kann und sollte. Das führt dich sonst in die Erschöpfung, Neudeutsch Burnout. Es kann auch sein, dass dein Unterbewusstsein bisher nicht vollständig hinter deiner vom „Kopf gewollten“ Veränderung steht.
Vorteile des Stillstandes
- Was bringt dir die momentane Zwangspause? Wovor schützt sie dich?
Das sind entscheidende Fragen, um zu verstehen, warum du möglicherweise in dieser Situation verharrst. Die Lösung liegt darin, innerlich schon jetzt eine bessere Alternative für das nächste Level vorzubereiten. Wie kannst du die Vorteile aus dieser Pause ziehen und sie in die Entwicklung einbinden? Wie kannst du den Schutz, den sie dir bietet, möglicherweise nutzen?
Stell dir vor, du denkst darüber nach, deinen Job zu wechseln. Der aktuelle Job bietet dir Sicherheit und ein stabiles Einkommen – vermeintlicher Stillstand. Indem du diese Sicherheit auf das nächste Level überträgst, könntest du eine Stelle suchen, die nicht nur interessanter ist, sondern auch finanziell vorteilhafter ist – aus einer sicheren Position heraus.
Wovor ängstigst dich die Veränderung?
Nun, was könnte dich am nächsten Schritt beunruhigen, dass du jetzt gerade hier verharrst? Sei nicht zu voreilig und ehrlich mit dir selbst bei deinen Überlegungen:
- Welche Ängste oder negativen Nebenwirkungen könnten auftauchen? Was könnte schiefgehen oder dir Schmerzen bereiten? Was ist positiv an dem Stillstand?
Diese Fragen sind wichtig, um die Bedenken anzugehen, die dein Unterbewusstsein möglicherweise hat. Es ist Zeit, konstruktive Lösungen zu entwickeln, die dir das Gefühl geben, gut auf diese Herausforderungen vorbereitet zu sein. Denn wenn dein Gefühl nicht im Boot ist, ist es dein Unterbewusstsein auch nicht!
Wenn du darüber nachdenkst, eine neue Beziehung einzugehen, könnte die Angst vor Enttäuschung oder Verletzungen aufkommen. Die Lösung könnte darin bestehen, vorher deine eigenen Bedürfnisse, Werte (siehe unten) und Grenzen klar zu definieren und Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln, um Konflikte effektiv zu lösen.
Anspannung & Entspannung – Yoga!
Und das ist wieder genau wie im Yoga: Entspannung folgt auf Anspannung. Wenn du nicht richtig loslassen, dich hingeben kannst, dann ist zu viel Wollen dabei und macht die Praxis auf der Matte anstrengend. Auf den Alltag übertragen, wird alles zu einer Herausforderung und kostet dich mehr als du dafür bekommst.
Es ist also definitiv richtig und wichtig, in deinem eigenen Tempo voranzugehen. Stell dir vor, wie viel besser du dich fühlst, wenn du dich kreativ entspannst und so auf die Veränderung vorbereitest. Wie wäre diese neue Herangehensweise für dich?
Werte & Selbstachtung
In deinem Leben gibt es eine Person, die dir ständig zuhört, und das bist du selbst. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, den Respekt für dich selbst niemals zu verlieren. Das wird übersehen, ist aber von grundlegender Bedeutung für dein Wohlbefinden. In all dem Lärm und den Meinungen von außen ist deine eigene Zustimmung zu dir selbst von unschätzbarem Wert.
Von außen erhältst du Zustimmung oder Ablehnung. Dein Selbstwertgefühl ist jedoch die Zustimmung dir selbst gegenüber: Opfere niemals deine Selbstachtung, nur um die Bestätigung von anderen zu bekommen. Bestätigung von außen kann leicht verloren werden, aber deine eigene Meinung über dich ist kostbar und muss geschützt werden.
- Wie wichtig ist es für dich, Gedanken, die in dir aufkommen, sofort mit anderen zu teilen? Wie wäre es, sie erst mal bei dir zu behalten und in deinem Inneren zu verarbeiten?
- Hast du schon mal deine Selbstachtung zugunsten der Bestätigung anderer geopfert? Welche Auswirkungen hatte das auf dein Leben?
Wenn du darüber nachdenkst, wie du in der Vergangenheit deine Selbstachtung aufgegeben hast, um die Zustimmung oder Bestätigung von anderen zu erhalten, wirst du vielleicht erkennen, dass es nicht immer die beste Wahl war. Diese Momente können lehrreich sein und dir helfen, in Zukunft bewusstere Entscheidungen zu treffen. Wenn du diese Erinnerungen aufschreibst, kannst du sie besser verstehen und daran wachsen.
Fordere dich selbst heraus, in einem Bereich deines Lebens für dich selbst einzustehen und deinen Werten Vorrang vor der Meinung anderer zu geben. Es geht darum, aus deiner Komfortzone auszubrechen und deinen eigenen Überzeugungen treu zu bleiben, auch wenn es unbequem wird. Dieser Schritt kann zu deiner Selbstachtung und inneren Stärke beitragen.
Es geht nicht darum, dein Leben von Grund auf zu verändern, sondern kleine Schritte in Richtung Selbstachtung und Selbstvertrauen zu machen. Deine Selbstachtung und deine Werte verdienen es, wertgeschätzt und geschützt zu werden. Nimm dir Zeit, dich selbst zu respektieren und steh für deine Überzeugungen ein. Dabei helfen dir folgende 5 Eigenschaften:
5 gute Eigenschaften, um Veränderungen gut zu meistern
1. Selbstbewusstsein als Basiseinstellung
Das ist sozusagen die Basiseinstellung deiner Psyche. Ohne ein starkes Selbstbewusstsein wird es schwierig, Veränderungen anzugehen und Fehler zu erkennen. Du fragst dich vielleicht, wie du Selbstbewusstsein entwickeln kannst. Ich meine, du trainierst einen Muskel indem du anfängst, deine Gedanken und Gefühle zu hinterfragen. Meditation, Tagebuchschreiben, Therapie oder das Feedback von vertrauenswürdigen Personen können dir dabei helfen. Es geht darum, dir selbst immer wieder Fragen zu stellen.
Stell dir vor, du möchtest eine neue Fähigkeit erlernen, vielleicht das Spielen eines Musikinstruments. Wenn du nie übst und nie herausfordernde Stücke spielst, wirst du nie besser werden. Selbstbewusstsein entwickeln ist ähnlich. Du musst dich deinen inneren Herausforderungen stellen und daran arbeiten.
2. Fehlertoleranz: Die Kunst, zu scheitern und zu gewinnen
Das Leben ist voller Kompromisse und Risiken. Wenn du etwas Großartiges erreichen möchtest, musst du die Bereitschaft entwickeln, Fehler zu akzeptieren und dich auch mal in unangenehme Situationen zu begeben. Denk an das Risiko, mit jemandem zu sprechen, den du interessant findest. Ja, es könnte peinlich werden, aber es könnte auch zu einer lebensverändernden Beziehung führen.
Risiko lohnt sich oft: Machen dir also die Kunst zu eigen, zu scheitern und dich selbst in Verlegenheit zu bringen!
3. Skepsis: Warum du alles in Frage stellen solltest
Im Zeitalter der Information ist es entscheidend, skeptisch zu sein und alles zu hinterfragen. Frage immer nach Beweisen, denke rational und sei bereit, Unsicherheiten zu akzeptieren. Skepsis bedeutet nicht nur, den Mainstream in Frage zu stellen, sondern auch alles, von Verschwörungstheorien bis zu etablierten Ansichten. Sei also skeptisch, wenn du Artikel liest (auch meine Artikel!), Videos ansiehst oder Menschen auf den sozialen Medien folgst.
Gesunde Skepsis bedeutet, offen für Möglichkeiten und nicht stur gegen alles zu sein. Und es gibt eine Menge Blödsinn da draußen!
4. Mitgefühl: Warum wir alle unklar sind
Mitgefühl ist DER Schlüssel für jede zwischenmenschliche Beziehung. Jede*r von uns macht Fehler und jede*r möchte einfach nur glücklich sein. Das ist in Ordnung. Wenn du siehst, dass jemand einen Fehler macht, versuche zu verstehen, was er eigentlich erreichen wollte, und versetze dich in seine Lage. Es ist selten echte Bosheit, meist ist es nur Unwissenheit oder Dummheit.
Wir alle versuchen, unser Bestes zu geben, suchen nach Klarheit und Fokus. Und dennoch verfehlen wir das immer wieder. Weil das Leben grundsätzlich Chaos und Veränderung ist. Es entzieht sich unserer Kontrolle. Trotzdem: Gib dein Bestes, auch wenn das Beste manchmal ziemlich schlecht ist.
Wir zeigen also Mitgefühl, indem wir auf einander Acht geben – auch und gerade wenn etwas mal wieder in der Kommunikation nicht gut klappt.
5. Geduld & Gelassenheit: Der Schlüssel zum langfristigen Erfolg
Unsere Aufmerksamkeitsspanne schrumpft und wir erwarten sofortige Befriedigung unserer Wünsche. In einer Welt, in der alles sofort verfügbar ist, vergessen wir oft, dass Geduld eine Tugend und Gelassenheit eine Kunst ist. Wenn du lernst, geduldig zu sein und dich auf langfristige Ziele zu konzentrieren, wirst du einen nachhaltigeren Erfolg haben und langfristige Befriedigung empfinden. Und genau danach streben wir doch in Veränderungen. Und das macht dich dann – tadaaa! – gelassener!
Erinnere dich an Hase und Igel: Am Ende gewinnt der Igel das Rennen, während der ungeduldige Hase sich wundert, was schief gelaufen ist.
Kannst du damit etwas anfangen oder hattest sogar ein Aha-Erlebnis? Dann schreib mir gern etwas in den Kommentar oder buche gern für einen Austausch mit mir einen kostenlosen Zoomcall. Jetzt buchen!
