Mind-Behavior-Gap bedeutet: Nicht ins Tun kommen!
Wenn du dich schon mal gefragt hast, was der Unterschied zwischen Coaching & Therapie ist, bist du hier richtig.
Das kennst du bestimmt, du gehst abends ins Bett mit dem Vorsatz: Früh aufstehen, joggen und dann noch Zeit für ein gesundes Frühstück. Und was kommt dabei rum? Noch mal umgedreht und auf dem Weg zum Job noch schnell ein Croissant gekauft…
Die Vision war super schön, aber am Ende: wieder nur heiße Luft! Und das bestätigst du dir immer wieder – solange, bis du glaubst, du kannst eigentlich gar nichts erreichen. Schönet Ding, sag ick mal.
Woran liegt das? Wer ist zuständig und was kannst du tun?
In der Psychologie nennt man das den Mind-Behavior-Gap. Er wird damit erklärt, dass das Gehirn eine neue Gewohnheit zulassen kann, müssen die Nerven neu “verdrahtet” werden: Denn das Gehirn ist ein Gewohnheitstier und darüberhinaus auch noch faul! Es versucht immer Energie zu sparen und dich zu schützen: Neue Dinge kosten das Gehirn nicht nur Kraft (Energie, Glukose!), sondern es kommt auch ganz gewissenhaft der Aufgabe nach, uns vor Neuem zu schützen – das könnte ja eine potentielle Gefahr sein!
Das Verlassen der Komfortzone fühlt sich immer „unsicher“ an. Lernen oder etwas verändern kann man in dieser Zone allerdings nichts.
Die Mind-Behavior-Gap ist der Weg des geringsten Widerstandes und macht nicht glücklich. Oder magst du dich dann? Es frustriert dich und hier setzt eine Abwärtsspirale ein… Was, wie ich gelernt habe, ein Sprungbrett für Veränderung sein kann. Das ist wiederum gut!
Wie komme ich also vom Wunsch zum Ziel?
Da hilft der Integrale Ansatz geht davon aus, dass der Mensch aus verschiedenen Bereichen besteht: Körper, Geist, Emotionen und Spiritualität. Integrales Coaching berücksichtigt all diese Bereiche und bezieht sie in den Coachingprozess mit ein. Dann wird leichter verdrahtet und alle Bereiche ziehen mit.
Da wird dann geklärt:
- Ist es dein eigenes Ziel oder der Wunsch von jemand anderem?
- Hast du das körperlich und geistige Vermögen, die Fähigkeiten, die es braucht, das Ziel zu erreichen?
- Wer unterstützt dich?
- Funktioniert die Strategie allgemein und kann sie für dich angepasst werden?
- Reicht ein Coaching für eine neue Fähigkeit oder brauchst du doch eher soziale und emotionale “Grundlagen-Training” einer Therapie?
Eine erste Idee genau hier und jetzt ist, dir Unterstützung zu suchen:
Mit Freunden trainieren – eine Gruppe finden
Da gibt es ja einige Möglichkeiten. Zum einen kann man den Spaß am Tun kombinieren: laufen gehen und sich am Ende Belohnen. Gemeinsam laufen und danach tanzen gehen oder zusammen kochen. Du kannst auch in einen Verein gehen: Singen und freiwillige Feuerwehr, Bridge Club oder Kegeln. Naja, du weißt schon, das was dir Spaß macht, macht mit anderen doppelt Spaß und ist erfolgreicher.
Beziehungen dienen auch dazu das “Kuschelhormon” Oxytocin auszuschütten, du fühlst dich zugehörig, sicher und “richtig”. Manchmal geht es aber um etwas anderes, um das Umsetzen von konkreten Zielen. Auch da hilft es verschiedene freudige Anlässe zu kombinieren und sich mit anderen zusammenzutun. Zum Beispiel in der Wandelgruppe für Frauen: Im Herbst geht es los! Das unterstützt dich.
Und manchmal braucht es einfach ein Einzelcoaching – aber das ist ja auch mit jemandem zusammen und nicht allein! – oder eine Therapie. Wann brauchst du was?
Der Unterschied zwischen Coaching und Therapie
Coaching und Therapie sind unterschiedliche Ansätze zur Unterstützung von Menschen in schwierigen Situationen bzw. bei der Erreichung von Zielen.
Coaching bezieht sich in der Regel auf eine zielorientierte Begleitung von Menschen, die ihre Fähigkeiten verbessern oder ihre Leistung steigern möchten. Die Coachin unterstützt dich, bei der Erreichung beruflicher oder persönlicher Ziele, indem sie dir Techniken zur Selbstreflexion, Zielsetzung und Problemlösung anbietet. Im Coaching liegt der Fokus auf Gegenwart und Zukunft und auf einem konkreten Ziel, das meist zeitlich begrenzt ist.
Im Unterschied dazu ist Therapie eine längerfristige Behandlungsform und eine Prozessbegleitung. Eine Psychotherapie behandelt psychischen Erkrankungen oder emotionale Probleme wie Depressionen, Angststörungen oder Traumata. Meist liegen diese in der Vergangenheit und der Therapeut versucht mit dir, negative Erfahrungen aufzuarbeiten. Genauer: Therapeut und Klient*in arbeiten gemeinsam an der Ursache von Problemen, um diese zu lösen oder zu lindern. Eine Therapie dient der Veränderung von Verhaltensmustern und der Bewältigung von traumatischen Erfahrungen.
Beide Ansätze können jedoch effektive Unterstützung für Menschen bieten, die nach Veränderung und Wachstum streben.
Und für wen ist was geeignet?
Wenn du mit beiden Beinen im Leben stehst, kannst du Ziele wahrscheinlich leichter umsetzen und hast ein größeres Stresstoleranzfenster, als wenn es dir gerade nicht so gut geht. Das weißt du, wenn du an deine Fitness denkst: Ist dein Körper von einer Erkältung geschwächt, kannst du nicht zu Höchstleistungen auflaufen.
Mental ist das nicht anders: Wenn du mehrfach schlechte Erfahrungen in Beziehungen gemacht hast, gemoppt wirst oder gerade den Job verloren hast, um nur ein paar Beispiele zu nennen, dann bist du im Moment nicht umsetzungsstark. Deine Energie ist genau da gebunden: Du kannst dann keine großen Veränderungen wuppen und bringst dafür wenig Willenskraft und Disziplin auf.
Der eine steckt einen Jobverlust locker weg, die andere kommt über den Tod eines geliebten Menschen nicht hinweg. Wenn es dir also gerade gut geht, kann ein Coach deine erste Anlaufstelle sein. Bei all den anderen Themen wäre ein Therapeut keine schlechte Idee. Einfach zu Bewältigung von Leid und Schmerz – du darfst dir dabei helfen lassen!
Und klar, das sollte im Vorgespräch von beiden Seiten angesprochen und transparent gemacht werden. Beide Formen begleiten dich also bei Neuorientierung, Wandel und Veränderungen.
Wichtige Motoren für Veränderung
Manchmal geschehen Veränderungen und manchmal sind sie schwer bewältig-bar: Die Kinder sind aus dem Haus. Das ist schon schwer genug. Dann fällt ein Umzug oder ein neuer Job nicht ganz so leicht. Wird dann noch ein Elternteil zum Pflegefall, sind die Batterien schnell leer.
Vielleicht steigt auch der Veränderungsdruck von außen und du bist einfach noch nicht so weit. Da reicht dann schon ein Problem aus, um dich fertig zu machen, auch wenn das sonst bei dir villeicht nicht so war. Das Leiden nimmt zu, du wirst unzufrieden mit dir, die Spirale geht abwärts und verstärkt sich selbst. Das hört sich jetzt nicht schön an, aber genau dann fängst du an nach Lösungen zu suchen. Manchmal muss es erst dicke kommen… Das sind unter anderem wichtige Motoren für Veränderung!
Integrales Coaching
Nun ist es wichtig, auf den vier unterschiedlichen Seinsebenen zu arbeiten: der körperlichen, der emotionalen, der mentalen und der spirituellen. Für gelingende Veränderungen musst du fit und ausgeruht sein, solltest deine wunden Punkte und deine Stärken kennen, geistig auf der Höhe sein und einen Sinn für dich in deinem Leben identifiziert haben:
- Körperliche Ebene: Verbesserung der Gesundheit und Fitness, Bewegung und Ernährung.
- Emotionale Ebene: Entwicklung emotionaler Intelligenz, Stärkung der emotionalen Resilienz, Überwindung von Ängsten und Blockaden.
- Mentale Ebene: Entwicklung kognitiver Fähigkeiten, Stärkung der Problemlösungskompetenz, Verbesserung der Entscheidungsfindung.
- Spirituelle Ebene: Entwicklung von Sinn und Bedeutung, Verbindung mit höheren Werten und Zielen.
Das hat sich in den letzten 12 Jahren in der Coaching Szene sehr verändert. Es gibt nicht mehr nur das klassische Business-Coaching ODER die therapeutischen Methoden. Es gibt inzwischen Coaching für alle Situationen im Leben. In den USA ist das ein riesiger Markt, der auch bei uns entsteht. Auch allein deshalb, weil es nicht genug Therapeut*innen gibt.
Das Integrale Coaching bedient sich klassischer Coaching-Tools für Arbeitsfragen und genauso für Beziehungsgthemen. Das wird ganzheitlich verbunden mit Körper, Emotionen und Spiritualität, um jeden Lebensaspekt zu integrieren. Für mich ist das logisch, denn wenn ich etwas auslasse, kann – egal welches Ziel ich anstrebe – die Strategie nicht nachhaltig sein.
Integrales Coaching geht davon aus, dass du am erfolgreichsten sein kannst, wenn du auf allen Ebenen wächst und dich weiterentwickelst. Eine Coachin unterstützt dich dabei, deine Ziele zu definieren, deine Ressourcen zu nutzen und deine Potenziale auszuschöpfen. Dabei wird immer berücksichtigt, dass du individuell bist und deinen eigenen Weg der Entwicklung gehst. Ein weiteres Ziel ist, dir dabei zu helfen, ein höheres Bewusstsein und Verständnis von dir selbst und deiner Umwelt zu erreichen, um deine persönliche Entwicklung und Wachstum zu fördern.
Wird dieser Prozess darüberhinaus noch “clean” gehalten, damit die Coachin dich nicht zu sehr beeinflusst, führt dich der Prozess zu deiner ureigensten Lösung! Ich nutze bei meinem Coaching Ansätze wie Clean Space, Embodiment und Clean Language.
Für mich ging der Weg über die Therapie
Das ist natürlich dem Mangel an Coaches vor über 20 Jahren geschuldet: Coaching gab es im Sport oder im Managementbereich. Für das “Fussvolk” ging es zum Arzt oder zur Therapie.
Mich hat sieben Jahre lang eine Gestalttherapie zum Aufbau eines liebevollen Selbstverständnisse begleitet. Anders als der Name vermuten lässt, geht es nicht um Kunst. Man gibt verschiedenen Aspekten und Anteilen einen Gestalt. Das kann ein Stuhl, ein Kissen oder irgendein anderer Gegenstand sein. Die Gestalttherapie wurde von Fritz Pearls entwickelt und wird nicht von der Krankenkasse übernommen.
Nach einer Pause von ein paar Jahren brauchte ich berufliche Unterstützung, die ich bei einem Psychiater gefunden habe. Ich hatte da schon eine Coachin aufgesucht, war mir aber in meinem Ziel nicht klar genug. Ich woltte Probleme, die ich bei meiner Arbeit identifiziert hatte, langsamer und genauer ergründen, BEVOR ich ins Handeln kommen konnte. Das ging mir zu schnell – Therapie kannte ich schon und war damit zufriedener.
In dieser Zeit habe ich intern die Stelle gewechselt und wurde ein Jahr lang zur Diversity Managerin umgeschult. Dafür musste ich elf (11!) mal nach Köln reisen und wurde dann ein paar Monate später doch entlassen. Hammer! Und gut, dass mich jemand (außerhalb meiner Familie) unterstützt und begleitet hat.
Das ist sechs Jahre her und ich habe festgestellt, dass ich jetzt nicht mehr alles durchdenken kann: Es gibt Gefühle und Wahrnehmungen, zu denen ich keine Worte finde. Das fühlt sich nicht gut an. Was wäre da besser als eine körperorientierte Therapie? Also habe ich jetzt wieder eine Therapeutin, die mir hilft, diese Gefühle zu integrieren. Auch diese Therapie zahle ich wieder aus eigener Tasche.
Tja, nun könntest du fragen: Annette, wann ist man*frau eigentlich austherapiert?
Es gibt keine allgemein gültige Antwort. Dauer und Intensität einer Therapie hängen von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise Art und Schwere der Erkrankung, der individuellen Therapieziele der Klientin, ihre Bereitschaft zur Mitarbeit und der Art der Therapie.
Für mich war es wichtig, mich mit mir selbst wohl zu fühlen, mit Herausforderungen klarzukommen und meine Gefühle in mein erwachsenes Ich zu integrieren – und sie unter Kontrolle zu haben. Es ist auch nie zu spät für eine glückliche Kindheit!
Wäre doch schön, wenn du mit dir allein gut klarkommst, dich selbst nicht nur akzeptierst, sondern MAGST, oder? Und wenn du dann auch andere Menschen auf ihrem ureigensten Weg so sein lassen kannst: Du musst sie nicht mögen, auch nicht ihrer Meinung sein, aber verstehen, dass sie alle nur auf der Suche nach Glück sind.
Und deshalb mache ich jetzt die Ausbildung zur Traumatherapeutin, um auch anderen Menschen auf ihrem Weg begleiten zu können.
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