Embodiment – Wie der Körper den Geist heilt

Embodiment Coaching Xperience Annette Bauer
Embodiment – Wie der Körper den Geist heilt: Über deine Körpermuster kannst du Veränderungen herbeiführen, die du sonst nicht erreichst.

Inhalte

Das verkörperte Sein: Embodiment

Stell dir vor, du sitzt in einem Yogakurs, atmest tief ein und spürst, wie jeder Atemzug eine Verbindung zu deinem inneren Selbst herstellt. Du spürst deinen Körper und nimmst es auch im Geiste wahr.

Du schaffst damit eine Verbindung zwischen Körper und Geist. Und genau das ist beispielsweise auch “Embodiment: Wie wir Erfahrungen im Kopf verarbeiten, sie aber im gesamten Körper gespeichert werden. Der Körper erinnert sich. Vielleicht kannst du dich an eine schwierige Zeit erinnern, einen Moment des Verlustes oder der Unsicherheit. Dein Körper wird auf die Erinnerung reagieren, indem er sich verspannt oder ein unangenehmes Gefühl in dir auslöst.

Da liegt es nahe, dass Traumata ebenfalls nicht nur auf gedanklicher (kognitiver) Ebene, sondern auch im Körper gespeichert werden.

Nun, stell dir vor, du beginnst, diese körperliche Empfindung, die du eben hattest, zu erkunden. Durch Achtsamkeit und den Fokus auf diese weiteren Empfindungen kannst du deine Erfahrungen besser verstehen und verarbeiten. Das macht man beispielsweise in Körperpsychotherapien oder auch in einer Traumasensitiven Yogastunde.

Körpermuster erspüren & befragen

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Klient bearbeitet ein tief sitzendes Verlustgefühl, das immer wieder durch seine Partnerin getriggert wird. Das Verlustgefühl sitz tief, doch muss er gar nicht so weit zurückgehen und kann alles hervorholen. Als Therapeutin muss ich nicht mal wissen, was es ist. Er beginnt das Gefühl zu beschreiben und ich unterstütze ihn dabei, weiter zu spüren und dranzubleiben:

  • Wie fühlt es sich an?
  • Wo ist es im Körper?
  • Verändert es sich mit der Zeit? etc.

Das Gefühl im Körper wird also erforscht. Dabei kommen weiter Gefühle oder das Gefühl verändert sich. Im Geiste des Klienten erscheint ein Bild oder eine Erinnerung. Seine Miene erhellt ich, das Gesicht entspannt sich. Was immer er gefunden hat, können wir jetzt weiter erforschen.

Es geht also nicht darum, was wir denken, dass wir denken… Sondern ums Fühlen. Das betont die Ganzheitlichkeit des Seins und den körperlichen Ausdruck zu diesem Problem/Thema/Schmerz.

Im Dialog mit dem Körper

Eine Klientin erzählt im Coaching, dass sie Schwierigkeiten hat, sich nach dem Jobverlust zu sammeln. Sie hat Angst, in einem neuen Job anzufangen und wieder den Job zu verlieren. Sie denkt, die Kollegen werden es ihr nicht einfach machen. Sie denkt und denkt… Dadurch ist die Klientin nicht mit ihrem Gewahrsein im Körper, sondern im Kopf. So ist unsere Gesellschaft, so werden wir erzogen. Ich ermutige sie dazu, ihre Wurzeln zu spüren und sich vorzustellen, wie diese Verbindung mit der Erde ihr Sicherheit und Stabilität verleiht. Im Yoga würden wir dann mit dem Wurzelchakra arbeiten. Das geht auch im Coaching und in der Therapie: Spüre in deine Füße und nimm den Boden unter dir wahr.

Ich unterstütze also meine Klient*innen dabei, sich mit ihren Körpern zu verbinden und ihn grundsätzlich als Informationsgeber zu verstehen. Darüber entsteht für die Klientin mehr Selbstfürsorge und Selbstmitgefühl, eine besser Intuition und der Weg zu ihren inneren Ressourcen.

Wie der Körper den Geist heilt

Die Forschungen von Varela und Thompson führten 1991 zu dem Buch “The Embodied Mind: Cognitive Science and Human Experience” (auf Deutsch: “Der mittlere Weg der Erkenntnis”). Damals lieferten sie eine neue faszinierende Perspektive für die Verbindung von Körper und Geist, die nicht nur theoretisch, sondern vor allem praktisch anwendbar war. Sie bereiteten den Weg für die Verbindungen zwischen Phänomenologie, Wissenschaft und buddhistischen Praktiken. Das Thema ist inzwischen in vielen Bereiche wie selbstverständlich angekommen. Aus meinem Yoga-Blickwinkel heraus finde ich das natürlich ganz großartig!

Das Buch basierten vor allem auf der Überzeugung, dass die “Wissenschaften des Geistes” eigentlich nur aus gelebten menschlichen Erfahrungen bestehen kann. Nur Erfahrungen bieten die Möglichkeit zur Transformation. Das als Voraussetzung, um zu verstehen, wie es zu Traumatherapie in Verbindung steht. Dazu habe ich einige Beispiele:

Verkörperung in der Ressourcenorientierten Psychotherapie

  • Traumatisierte Menschen können oft Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen zu regulieren. Selbstregulative Übungen wie Atemtechniken und Entspannungsübungen können helfen, die Kontrolle über den eigenen emotionalen Zustand zurückzugewinnen. So kannst du die Kraft der Selbstregulation entdecken. Beispielsweise ermöglicht dir eine tiefe Atemübung, Stress zu regulieren und ins Hier und Jetzt zu kommen.
  • Traumata manifestieren sich nicht nur auf kognitiver Ebene, sondern auch im Körper: Du kannst durch einen Bodyscan durch deinen Körper wandern, um die Verbindung zu ihm zu stärken.
  • Deinen Körper kannst du auch als kreative Ausdrucksform nutzen, um deine inneren Erlebnisse darzustellen und zu reflektieren. Einfach mal wild tanzen!
  • Durch Achtsamkeitsübungen kannst du den gegenwärtigen Moment erforschen und dabei die Überflutung von traumatischen Erinnerungen zu minimieren. Das kannst du üben und hast bei Stress dann später ein Werkzeug, um die Überflutung von traumatischen Erinnerungen zu verringern.
  • Dadurch entwickelst du ein tieferes Gefühl von Selbstwirksamkeit, denn du legst den Fokus auf die Stärkung der inneren Ressourcen.
  • Den Geist holst du auch dazu: Um eine Neubewertung und Umstrukturierung von belastenden Gedanken zu erreichen: Beispielsweise durch achtsames Essen betrachtest und benennst du bewusst Geschmack, Geruch und Textur, um auch eine Verbindung zum Geist beim Erleben von Nahrung zu erreichen.
  • Dieser Ansatz betrachtet die individuellen Prozesse in den Körpermustern, und wie sie sich zeigen. Es ist ein möglicher Weg, das Entstehen und Vergehen als natürliche Lebenszyklen zu begreifen.

Körperübungen als Bestandteil der Traumatherapie

Alles hat ein Ende, auch ein traumatisierendes Erlebnis. Die Nachwirkungen, das Trauma, zu verarbeiten, gelingt über eine Therapie. Beim Embodiment sind praktische Übungen ein zentraler Bestandteil dafür.

Für mich ist das logisch, weil mich Yoga und Yogatherapie hier hergeführt haben. Mit Embodiment oder traumasensitivem Yoga, einer Ressourcenorientierten Psychotherapie oder einer Traumatherapie kannst du deinen Bedürfnissen begegnen und baust deine Ressourcen aus oder auf. Beim Embodiment geht es weniger darum, irgendetwas auf intellektueller Ebene zu verstehen, sondern traumatische Erfahrungen in deinem gesamten Organismus zu verarbeiten und mit einem Prozess überhaupt zu beginnen. Warum nicht beim Körper beginnen?

Hast du dazu Fragen? Oder bist du neugierig geworden? Dann schreib mir gern etwas in den Kommentar oder buche einen kostenlosen Zoomcall mit mir. Jetzt buchen!

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Über mich
Annette Bauer, Namaste-Geste
Hallo, ich bin Annette
Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit 30 Jahren eine regelmäßige Yoga-Praxis, der Integrale Ansatz nach Ken Wilber und eine Trauma­therapie-Aus­bild­ung.

In meinem Coaching erfährst du Wertschätzung und erhältst Raum und Zeit, dein Innerstes zu erforschen, um mit Leichtigkeit und Klarheit deine Veränder­ungen umzu­setzen.
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